Dangun 단군 und die Seonbi Ideologie

In der Hanphilosophie und der koreanischen Mythologie, gilt Dangun 단군 als Gründer Koreas. Dieser wurde als Sohn und Halbgottheit geboren, dessen Vater Hwanin der Himmlesgott und dessen Mutter eine irdische Frau ist. Er ist somit ein Kind von Himmel (Hwangung) und Erde (Frau). Die damit einhergehende Idee von der Einheit des Menschen mit Himmel und Erde, verfolgt die Idee vom konfuzianischem “himlischen Mandat”. Die Hanphilosophie bildet damit einen Übergang zwischen Konfuzianismus und Daoismus.

So besagt eine Koreanische Legende:

Hwanin (der Gott des Himmels) entdeckte eines Tages, dass einer seiner Söhne, Hwanung, den Wunsch hatte, auf der Erde als Mensch zu leben. So schaute er hinab und befand, dass der Berg Taeback ein geeigneter Ort für die Menschheit sei. Er wählte 3.ooo himmlische Helfer aus als Begleiter für Hwanung und schickte sie zum Berg Taebaek.

Bei Ankunft am Taebaek errichtete Hwanung die Stadt Shinshi (die «göttliche Stadt») und führte die Geister von Wind, Regen und Wolken dorthin. Sie lehrten die Menschen 360 nutzbringende Künste, vor allem Landwirtschaft und Medizin. Er selbst war jetzt Herr über die Ernten, Krankheit und Strafen und erleuchtete die Menschen mit himmlischen Prinzipien.

Eines Tages kamen ein Bär und ein Tiger, die zusammen in einer Höhle wohnten, auf ihn zu und baten darum, als Menschen leben zu dürfen. Er bat sie zu sich, gab ihnen Knoblauchknollen und ein Bündel Artemisia. Er befahl ihnen, über einen Zeitraum von einhundert Tagen ausschließlich von diesen heiligen Nahrungsmitteln zu essen und sich keinem Sonnenlicht auszusetzen. Der Tiger gab nach kurzer Zeit auf, aufgrund seines Temperamentes und seiner Ungeduld, der Bär hingegen hielt durch und wurde 21 Tage nach Beendigung der Prüfung in eine Frau verwandelt.

Die Frau war sehr dankbar und brachte Hwanung Opfer dar, fühlte sich jedoch einsam und bat darum, ein Kind zu gebären. Hwanung erbarmte sich, nahm sie zur Frau, und sie gebar einen Sohn, den sie Dangun Hwangum (Vorsteher des Ahnenkultes) nannte. Dangun wurde ein weiser und mächtiger Führer, begab sich 2333 V. u. Z. nach Pyeongyang und gründete dort die Alte ]oseon-Dynastie (Land der Morgenstille). Im Alter von 1908 Jahren kam er nach Taebaek zurück und wurde dort zum Berggott.1

 

 

 

1 “Taekwondo – Hintergründe und Philosophie einer asiatischen Kampfsportart”, von Andrea-Mercedes Riegel